31. Januar 2009

CDU-MK: Verterterversammlung und Nominierung der Kreistagskandidaten

CDU-Kreisvorsitzender Bernd Schulte sprach von „einem herausragenden Ergebnis”: Mit einer Zustimmung von 94,9 Prozent wurde am Samstag im Goldsaal der Schauburg Thomas Gemke von der Kreisvertreterversammlung nun auch hochoffiziell zum Landratskandidaten der Christdemokraten gekürt. Von den 139 Delegierten gaben 136 eine gültige Stimme ab. 129 Ja-Stimmen standen am Ende sechs Nein-Stimmen und eine Enthaltung gegenüber. Im Anschluss an die Wahl sagte Thomas Gemke, er freue sich auf die nun anstehenden gemeinsamen Aufgaben und dankte der Märkischen CDU für „die tolle Unterstützung”.

Zuvor hatte sich Gemke im Rahmen einer Talkrunde mit dem heimischen Landtagsabgeordneten Thorsten Schick nochmals den Delegierten vorgestellt. Gemke erinnerte daran, dass er seinerzeit sehr überrascht gewesen sei, als Aloys Steppuhn in Herscheid angekündigte, nicht nochmals für das Amt des Landrats kandidieren zu wollen. Zehn Tage intensiver Gespräche mit der Familie aber auch mit Steppuhn hätten dann die Entscheidung gebracht, sich für das Amt des Landrats bewerben zu wollen.

Für den Fall eines Erfolgs im Juni bezeichnete es Gemke als zentrale Aufgabe, die Geschlossenheit des Märkischen Kreises bei allen unterschiedlichen Interessen der Städte und Gemeinden zu stärken. Gemeinsam müsse am MK-Image gearbeitet werden. Und eine spannende Aufgabe sei sicherlich die Ausgleichsfunktion des Kreises bei den Finanzen.

Zur Wirtschaftskrise sagte Thomas Gemke, dass der Märkische Kreis durch seine industrielle Prägung stark betroffen sei, das mache sich inbesondere schon bei der hohen Kurzarbeit bemerkbar. Gemke räumte ein, dass „wir als Kreis die Probleme sicherlich nicht lösen können”. Er mahnte aber an, auch mehr Optimismus zu verbreiten. Stimmen, die die aktuelle Wirtschaftskrise bereits mit der Nachkriegszeit vergleichen würden, seien definitiv falsch.

Große Hoffnungen setzt Gemke auf die Regionale 2013. Südwestfalen sei über die engeren Grenzen hinaus kein bekannter Begriff wie etwa das Münsterland. Mit der Regionale könne man da etwas ändern. Mehr investieren möchte Gemke in die Bildung. Und hier liege die Kernkompetenz des Kreises bei den Berufskollegs. Da müsse man noch weiter nach vorne kommen. Zum Stichwort Klimawandel sagte Gemke, er sehe in der energeti-schen Gebäude-Sanierung riesiges Potential. Hier könne sich auch der Märkische Kreis engagieren.

Und wie man am besten Ärger mit Thomas Gemke bekommt: Wenn man ihn sonntags bei der „Lindenstraße” stört. Ansonsten findet er Ruhe beim Joggen.

Beruflich ist Gemke bei der Hagener Niederlassung des Landesbetriebes Information und Technik NRW tätig und verantwortet dort die Bereiche Organisation, Betriebswirtschaft und Personal. Der Leiter der Niederlassung, Gerd Sandberg, sagte bei der Talkrunde, Gemke verfüge über Verwaltungserfahrung, die er auch bei der Bezirksregierung ge-sammelt habe. „Bei seinen Talenten ist der Sprung zum Landratsamt nicht zu groß”, meinte Gemkes derzeitiger Vorgesetzter Sandberg. Der sprach Gemke soziale Kompetenz zu, er verlange aber auch Leistung.

Der frühere Hemeraner MdL Hermann-Josef Geismann, Wegbegleiter von Gemkes frühen politischen Jahren, hob dessen besondere Zuverlässigkeit hervor. Gemke-Sohn Stephan verriet Thorsten Schick und den Delegierten schließlich, dass der Herr Papa „der Grünste in der Familie sei”. Er kümmere sich trotz Beruf und Politik viel um die Familie. Werte seien für seinen Vater wichtig.

Kreisvorsitzender Bernd Schulte schwörte die Kreisvertreterversammlung auf den Kommunalwahlkampf ein. Ziel sei es, dass Thomas Gemke Landrat werde und alle 32 Wahlbezirke von der CDU gewonnen würden. Weiteres Ziel müsse es sein, den rechten und linken politischen Rand zu bekämpfen und den dortigen Populismus zu entlarven. Grundsätzlich wolle man die gute Zusammenarbeit mit der FDP fortsetzen, aber auch Gespräche mit den anderen demokratischen Parteien seien kein Tabu. Thomas Gemke sei ein geeigneter Landratskandidat, der seine Ziele erreichen könne. Schulte forderte die Unterstützung aller 15 Stadtverbände im Kreis ein.

Der Iserlohner CDU-Bürgermeister-Kandidat Hartmut Bogatzki brachte den Delegierten im Rahmen einer kurzen und pointierten Power-Point-Präsentation die Vorzüge der Stadt Iserlohn näher. Das Bild des neuen Stadtbahnhofs kommentierte er in Anspielung auf die Bahn-Situation in Hemer so: „Das ist der Bahnhof der Landesgartenschau 2010”. Bogatzki lobte die Familie Edelhoff, die den Goldsaal der Schauburg ohne einen Pfennig Steuergeld saniert hätte.

Gewählt wurden auch die Wahlbezirkskandidaten: Für Iserlohn sind das Franz-Josef Bomnüter (130 Ja-Stimmen), Rolf Kramer (125), Renate Schulte Fiesel (125) Bianca Ahrens (128), Karsten Meininghaus (129) und Heiko Hövel (130). Die Hemeraner Kandidaten: Gert Wolff (130), Philipp Röster (127) und Gabriele Wallbaum-Strecker (132).



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